"Der Schriftsteller Reinhard Bernhof schildert erlebte 'Geschichte von unten' und zeichnet ein facettenreiches Bild vom allmählichen Untergang der staatstragenden "Gewissenhaften ohne Gewissen". (...) Die Dialoge, die Bernhof nachzeichnet, sind wertvoll. Dass er sie mit un-verhohlener Bitternis als Gegenstück und nicht als Er-gänzung zu anderen Darstellungen über den Herbst in Leipzig verstanden wissen will und seine persönliche Enttäuschung über den Fortgang der Ereignisse stets mitschwingt, schmälert die Eindringlichkeit seiner im Nachhinein verfassten Protokolle nicht."
Jacqueline Boysen, DEUTSCHLANDFUNK 2004

Reinhard Bernhof liest aus "Die Leipziger Proto-kolle" - "Die Leipziger Protokolle - das sind unbekannte Innenräume einer sanften und abgewickelten Revolution, sie teilen bisher noch nicht beschriebene authentische Erfahrungen des heute in Leipzig lebenden Schrift-stellers Reinhard Bernhof mit, der damals, 1989, einer der allerersten Kontaktmänner des Neuen Forums war. Seine "Leipziger Protokolle" beginnen bei den noch voreinander verborgenen ersten Schritten von Leipzigern, die in geheim gehaltenen Wohnungen erregt Veränderungen einforderten - und sie führen Schritt für Schritt, zur Begegnung mit dem eigenen Bedürfnis nach Freiheit und mit dem entfremdeten Mitbürger."
mdr FIGARO. Das Kulturradio, Produktion: MDR 2004
Kontaktstunden: 02.10.04, 19.05-19.30 Uhr
Rauchzeichen: 03.10.04, 19.05-19.30 Uhr

"Im Buch von Reinhard Bernhof kann man auch nachlesen, dass es keineswegs nur Intellektuelle, Pfarrer, Literaten und Künstler waren, die die Wende einleiteten, sondern viele so genannte einfache Menschen, die sich mit der Situation im selbsternannten 'Arbeiter- und Bauernstaat' nicht mehr abfinden wollten und auf Veränderungen drängten. Ihnen allen, ihren Ängsten, Hoffnungen und Enttäuschungen, ihrem Mut und letztendlich ihrem Sieg setzt Reinhard Bernhof mit seinem Buch ein Denkmal. In ihm wird eine entscheidende Phase der jüngeren deutschen Geschichte so lebendig, wie es viele noch so gut geschriebene wissenschaftliche Untersuchungen nicht annähernd darstellen können."
Hubert Rübsaat, Norddeutscher Rundfunk 2004

"Das zeithistorische Protokoll der Leipziger Montags-demonstration vom 16. Oktober 1989 stammt aus einer Phase, als angesichts der sich überstürzenden Entwick-lung in der DDR noch keine Richtung erkennbar war. Der Text schildert die zögernde, ja ungläubige Initiative von Menschen, die unter großer Gefahr für eine demokra-tische Wandlung warben. Auf beeindruckende Weise werden der Mut und die Friedfertigkeit der Demonstran-ten, aber auch das völlige Versagen einer sklerotischen Staatspartei deutlich."
DAS PARLAMENT: Aus Politik und Zeitgeschehen
Nr. 41- 42 (Okt. 2004)

"Die abgewickelte Revolution - Vor 15 Jahren begann in Leipzig eine friedliche Revolution. Von jenen, die den Aufbruch initiierten und schließlich erlebten, wie ihre Revolution abgewickelt wurde, berichtet Reinhard Bernhof: authentisch, kritisch und überzeugend. Er beobachtet den Untergang einer Staatsführung, die ihre Ideale längst verraten hatte. Und er beschreibt den hoffnungsvollen Neubeginn, der oft zu neuem Opportunismus führte, zu Massenspaß und Massen-arbeitslosigkeit. Dass er seine 'scharfe Beobachtungs-gabe', 'politische Unerschrockenheit und Wortmächtig-keit auch an den heutigen Verhältnissen erproben' möge, wünscht ihm Bundespräsident a.D. Johannes Rau, 'denn auch die haben den kritischen Blick nötig'."
vorwärts 10/2004, S. 13

"... Der Leipziger Schriftsteller Reinhard Bernhof war 1989 Mitbegründer des "Neuen Forum". Maßgeblich war er an der Organisation der Friedensgebete und Montagsdemonstrationen in Leipzig beteiligt. Und er gehörte zu jenen Persönlichkeiten, die das Gebäude der Staatssicherheit an der Runden Ecke versiegelten.
Die geschichtlichen Ereignisse, die er nüchtern, aber dadurch um so spannender in den "Leipziger Protokollen" schildert, sind bisher so gut wie unbekannt geblieben. Lebensnah beschreibt er unmittelbar aus seinem persönlichen Erleben die Vorgänge des gesellschaftlichen Umbruchs zwischen dem 16. Sep-tember 1989 und Februar 1990, wie sie wirklich verliefen und welche Menschen sie bewegten, die, damals unbewußt, Weltgeschichte schrieben. Das Volk zwang über Nacht mit friedlichen Mitteln einen ungeliebten Staat zum geschichtlichen Untergang. Der Autor läßt diesen einmaligen Prozeß greifbar und transparent werden."
ZEITPUNKT Studentenführer, Nr. 12